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    Nach Angaben der Kreistagsfraktion der Grünen in Aurich, konnten Kreistagsabgeordnete durch eine Datenpanne private Kurznachrichten mitlesen, die an Landrat Harm-Uwe Weber adressiert waren. Dies scheint zudem kein Einzelfall zu sein, da weiter angegeben wurde, dass „mehrere Kreistagsmitglieder schon seit längerer Zeit private und vertrauliche Korrespondenz“ mitlesen konnten.

    Die digitale Welt hat so ihre Tücken – oder vielmehr: ihre Lücken. Manches, was eigentlich privat sein sollte, kann ganz schnell publik werden – entweder aus Leichtfertigkeit oder wegen eines Datenlecks. So geschehen im Kreistag in Aurich. Doch eine Sicherheitslücke im System bringt manchmal auch Dinge ans Licht der Öffentlichkeit, die tatsächlich aufgedeckt gehören: Landrat Harm-Uwe Weber (SPD) soll versucht haben, die Berichterstattung der Tageszeitung „Ostfriesische Nachrichten“ zu beeinflussen. Öffentlich wurde dies durch eine besonders peinliche Datenpanne: Einige Kreistagsabgeordnete konnten offenbar Kurznachrichten des Landrates auf ihren Tablet-Computern mitlesen.

    „Ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit“

    Laut dem Deutschen Journalistenverband DJV hat Landrat Weber eine Mitteilung an einen Parteigenossen gesendet, in der stand, dass er die „Ostfriesische Nachrichten“ aufgefordert habe, einen bestimmten Redakteur aus der Berichterstattung abzuziehen. Diese Nachricht sei unbeabsichtigt auch an mehrere Abgeordnete verschiedener Parteien gegangen. „Ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit“, rügt der DJV die versuchte Einflussnahme des Landrats.

    Quelle: NDR.de, „Datenpanne: Kritik an Aurichs Landrat“, URL http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/datenschutz/datenpanne145.html, Stand: November 2013