+49 6201 8725124 info@suhling.biz

Dass Quantencomputer keine ferne Zukunftsvision sind, beweist Google. Jedenfalls konnte das Unternehmen einen Chip entwickeln, der selbst die aktuellen Supercomputer alt aussehen lässt.

Laut einem geleakten Papier soll der Unternehmensriese Google die „Quantenüberlegenheit“ erreicht haben. So berichtet jedenfalls die Financial Times. Dabei beruft es sich auf einem Papier der Weltraumbehörde NASA, welche mit Google zusammenarbeitet. Jemand in der Weltraumbehörde hatte das Dokument versehentlich online gestellt. Zwar wurde es wieder entfernt, doch mittlerweile machen mehrere Kopien davon im Internet die Runde und werden von Experten ernsthaft diskutiert.

Laut dem Dokument hat Google keinen wirklichen Quantencomputer entwickelt. Vielmehr geht es um den Chip „Sycamore“ mit 53 Qubits. „Qubits“ ist die Bezeichnung für Quantenbits, eine Einheit des Zweizustands-Quantensystems. Im Gegensatz zu den Bits können sie mehr Informationen als 1 und 0 speichern. Damit lassen sich mathematische Aufgaben viel schneller lösen als mit herkömmlichen Computerchips. Nach dem Papier soll der Sycamore-Chip eine Reihe von Zufallszahlen in 3 Minuten und 20 Sekunden berechnet haben, für die normalerweise ein moderner PC 10.000 Jahre brauchen würde.

Diese extrem hohe Rechenleistung könnte in einigen Jahren zu einem großen Problem für den Datenschutz und die Sicherheit im Netz werden. Denn mit mehreren Qubits an Rechenpower ließe sich fast jede aktuelle Verschlüsselung umgehen. So gut wie jede Kommunikation im Internet ist heute verschlüsselt. Während die Verschlüsselungsmethoden immer ausgefeilter werden, sorgt auf der anderen Seite immer bessere Rechenleistung für ein stetiges Wettrüsten zwischen den Hackern und der Sicherheitstechnik. Was jedoch selbst moderne Supercomputer nicht schaffen, könnte mit den Quantencomputern Realität werden. Theoretisch könnte jedes aktuelle Verschlüsselungsverfahren gefährdet sein. Die Betonung liegt auf „aktuell“. In der Tat könnten Quantenrechner den Datenschutz der Systeme gefährden, die nicht den Wettlauf mit der neuen Hardware schaffen. Währenddessen werden erste Verfahren entwickelt, um IT-Systeme mit quantensicheren Algorithmen zu schützen.