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Marten Holzinger hat mich zu dem Thema Datenschutz interviewt, viel Spaß:

Was macht ein Datenschutzbeauftragter?

Was macht ein Datenschutzbeauftragter?

Die Datenmenge die sich im Internet befindet ist so unüberschaubar groß geworden, dass sie mittlerweile in Exabytes (ein Exabyte sind 1 000 000 000 000 000 000 Bytes) angegeben wird. Und jeder von uns hat seinen eigenen kleinen Anteil daran. Schon dieses Interview sorgt wieder für einige Megabytes mehr im Datenmeer. Und da wo es was zu holen gibt, da gibt es auch Diebe, da bilden Daten keine Ausnahme. Deswegen ist Datenschutz ein wichtiges Thema, auch wenn es oft ein sehr vager Begriff ist. Mein heutiger Interviewpartner Peter kennt sich mit Datenschutz gut aus. Er ist Datenschutzbeauftragter für Unternehmen (mehr auf seiner Webseite) und erzählt uns heute im Interview mehr über seinen Beruf und was wir selbst für Datenschutz tun können.

MH: Wie bist du dazu gekommen, Datenschutzbeauftragter zu werden?

PS: Ich war nicht schnell genug weg, als ein Freiwilliger gesucht wurde. 🙂

Nein, ich hatte mich zuvor bereits mit den Themen Qualitätsmanagement und Umweltmanagement beschäftigt. Für mich war es ein willkommenes neues Thema, welche ich in das Managementsystem integrieren konnte.

MH: Was für IT Kenntnisse braucht man dazu? Braucht man Programmiersprachen oder reicht es wenn man einen Computer bedienen kann?

PS: Weder noch! Programmiersprachen zu kennen ist sicherlich ein Vorteil. Benötigt wird es jedoch nicht. Man benötigt IT-Kenntnisse, die in der Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten gelehrt werden. Themen wie Zutrittskontrolle, Zugangskontrolle, Zugriffskontrolle, Weitergabekontrolle, Eingabekontrolle, Auftragskontrolle, Verfügbarkeitskontrolle und Trennungskontrolle spielen da eine wichtige Rolle.

MH: Daten sind ja nichts das man anfassen kann, wie muss man sich diesen Beruf also vorstellen? Was genau machst du da den ganzen Tag?

PS: Es geht darum, Unternehmen zu beraten, wie Sie mit den personenbezogenen Daten umgehen sollten und müssen. Das können Mitarbeiterdaten, Kunden- und Lieferantendaten sein. Meine Beratungen können vor Ort beim Kunden sein, oder auch per Telefon und E-Mail.

MH: Was genau versteht man eigentlich unter Datenschutz?

PS: Den gesetzlich vorgeschriebenen Umgang mit personenbezogenen Daten einzuhalten. Das ist sehr vielschichtig und der Datenschutzbeauftragte muss sich in Sachen Gesetzen ebenso auskennen, wie im Bereich der Informationstechnologie (IT).

MH: Wer macht die Vorschriften und Gesetze für den Datenschutz? Ist das Deutschland, die EU oder international?

PS: Für Deutschland gilt vor allem das Bundesdatenschutzgesetz. Aber es gibt noch sehr viel mehr Gesetze, in denen der Datenschutz eine wichtige Rolle spielt. Beispielsweise im Grundgesetz, im Sozialgesetz, im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), im Strafgesetzbuch, im Betriebsverfassungsgesetz. Wenn die geplante EU-Datenschutzgrundverordnung kommt, wird es einfacher mit den europäischen Nachbarn in Sachen Datenschutz zusammenzuarbeiten.

MH: Datenschutz ist ja vor allem bei Unternehmen wichtig. Wie kann man auch privat etwas dafür tun?

PS: In den meisten Unternehmen werden die Mitarbeiter zum Thema Datenschutz geschult. Die Schulungsinhalte können meistens ganz einfach auf das Privatleben übertragen werden.

MH: Inwiefern können private Daten missbraucht werden? Sind das nur gestohlene Kreditkartennummern und ähnliches oder geht das noch weiter?

PS: Es können auch Identitäten gestohlen werden. Jegliche Daten, die man aus der Hand gibt, könnten für eine Straftat missbraucht werden. Wie jemandem eine Handtasche auf der Straße geklaut werden kann, kann dies im Internet mit den eigenen Daten passieren. Passiert zwar nicht oft, aber man sollte nicht unnötig viele Wertsachen in der Handtasche mit sich tragen.

MH: Gibt es eine Möglichkeit sich selbst gegen Geheimdienste zu schützen?

PS: Ja, personenbezogene Daten oder andere vertrauliche Dinge nicht ungeschützt im Internet ablegen (Cloud) oder verbreiten (Social Media wie Facebook). Hierzu ein Beispiel: Würdest Du Dich auf einen Marktplatz stellen und rufen: “Mein Name ist Marten Holzinger, ich lebe in …, bin auf Jobsuche, bin verheiratet mit … und meine Telefonnummer ist …?“ 🙂

Man sollte sich in Bezug auf die eigenen personenbezogenen Daten genauso verhalten, wie auf dem Marktplatz. Nicht alles ausplaudern und prüfen, welche Daten für wen gedacht sind.

MH: Was macht dir Spaß an deinem Job?

PS: Ich kann mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen Unternehmen unterstützen, datenschutzrechtlich einwandfrei zu handeln und somit dafür zu sorgen, dass sie wettbewerbsfähig bleiben.

Für mich eine großartige Möglichkeit, andere zu unterstützen.

Quelle: http://einfachgefragt.com/was-macht-ein-datenschutzbeauftragter-peter-im-interview-uber-seinen-beruf/